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  April 2001
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PropellerBlatt - Ausgabe April 2001     zur Themen-Übersicht     zur Ausgaben-Übersicht    

 

FU-GasthörerCard     zum Seitenanfang

Semesterticket für Bildung und Kultur

Gasthörer/innen an der Freien Universität Berlin (FUB) können künftig mehr vom breiten Spektrum der FU-Veranstaltungen profitieren. Zugang dazu verschafft ihnen die GasthörerCard. Sie verknüpft Angebote der Wissenschaftsinstitution FU mit speziellen Angeboten aus der Berliner Kunst-, Musik- und Theaterszene. Die GasthörerCard kostet 180.- DM pro Semester (für Arbeitslose 90.- DM). Mit ihr können viele Veranstaltungen aus dem regulären Lehrangebot der FU besucht werden, das heißt, Gasthörer besuchen sie gemeinsam mit jungen Studierenden. Darüber hinaus gewährt die GasthörerCard ermäßigte Kursgebühren für Sprach-, EDV- und Sportkurse. Ermäßigten Eintritt gibt es auch in Museen - darunter dem Haus am Waldsee, dem Bröhan- und Brücke-Museum - sowie für Konzerte des Deutschen Symphonie-Orchesters oder für Vorstellungen im Schlosspark-Theater. Wichtiger Bestandteil des Gasthörer-Angebots sind die Weiterbildenden Studien Ostasien und Vorderer Orient bzw. Alte Geschichte. In diesen Fachrichtungen haben Gasthörer/innen die Möglichkeit, besonders intensiv zu studieren. Der Einstieg in die auf vier Semester angelegten Weiterbildenden Studien ist zu jedem Semesterbeginn möglich. Das Studium kann mit einem Zertifikat abgeschlossen werden.
Es gibt keine Zulassungsvoraussetzungen für die GasthörerCard: Jeder an wissenschaftlicher und kultureller Bildung Interessierte kann sie nutzen. Die GasthörerCard für das Sommersemester gilt von April bis September 2001, Semesterbeginn ist am 17. April.
Das GasthörerCard-Programm ist ab sofort im Referat Weiterbildung der FU (Tel.: 030/8385-1398 oder -1470) erhältlich.  

Ehemalige jüdische Privatschule in Dahlem     zum Seitenanfang

von MaCoLo

Dort, wo früher jüdische Kinder zur Schule gingen, hat heute das Deutsche Archäologische Institut seinen Sitz: Im Dohl 2 - 6 war bis 1939 die private jüdische Waldschule Kaliski untergebracht.
Lotte Kaliski, eine jüdische Lehrerin, gründet in Eichkamp eine private Schule, eine Waldschule mit reformpädagogischem Konzept. Nach Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 werden ihr dort die Schulräume gekündigt. Ihr letztes Domizil wird ab 1936 die Villa Im Dohl sein. Auf dem Gelände befinden sich damals neben mehreren Gebäuden auch ein Sportplatz und ein Schwimmbecken: wichtige Voraussetzungen für den Waldschul-Betrieb, der Sport und Bewegung als wichtiges Element ansieht. Juden ist der Besuch öffentlicher Bäder und Sportstätten bald verboten, aber Im Dohl kann so der Sportunterricht weitergehen. Zum Zeitpunkt der Umsiedlung nach Dahlem ist bereits klar, dass viele Schüler nicht in Deutschland bleiben würden. Als Vorbereitung auf die drohende Emigration lernen deshalb an der Schule auch nicht religiös erzogene Mädchen und Jungen zum ersten Mal Hebräisch.

Mehr und mehr wird die vornehme Villengegend, in der sich seit dem 19. Jahrhundert jüdische Familien großbürgerliche Häuser bauen ließen, von Nazi-Größen bewohnt. Zwangsenteignungen lösen die Not-Verkäufe von Hab und Gut ausreisewilliger Juden ab. Der Schatzmeister der Arbeitsfront, Brinckmann, wohnt in der Podbielskiallee und fühlt sich durch die Anwesenheit der Juden-Schule gestört. Er fordert deren Schließung. Berühmter Nachbar sowohl der Schule als auch des Schatzmeisters ist Max Schmeling. Das Box-Idol auch der jüdischen Jungs bewohnt in der Podbielskiallee ein ehemals Juden gehörendes Haus.
Unter den Nazis leidet das reformpädagogische Konzept der Waldschule, man muss sich anpassen. Im August 1938 emigrieren Lotte Kaliski und Dr. Heinrich Selver, der Schulleiter, in die USA. Neuer Schulleiter wird der Lehrer Dr. Paul Jakob. Nach der Reichspogrom-Nacht verschwinden mehr und mehr Lehrer und Schüler. Im Januar 1939 wird der Verkauf der Villa angedroht, die Schule schließt im März 1939. Der Reichsaußenminister bringt statt dessen eine Geheime Dienststelle des Auswärtigen Amtes mit Abhör- und Dechiffrierdienst in den Gebäuden unter.

Von den Schülern der privaten jüdischen Waldschule Kaliski haben viele den Nazi-Terror nicht überlebt. Einige, die rechtzeitig fliehen konnten, kehren später nach Berlin zurück. Prominentester Schüler ist sicherlich W. Michael Blumenthal, der heute das Jüdische Museum in Berlin leitet. Er war in die USA emigriert und hatte dort nicht nur überlebt, sondern Karriere gemacht: Michael Blumenthal war Finanzminister der Vereinigten Staaten. Als Lotte Kaliski 1995 in New York stirbt, hatte sie in Riverdale/USA eine neue private jüdische Schule gegründet und 40 Jahre geleitet. Nach Berlin ist sie nicht mehr zurück gekommen.
Heute wird das Gelände vom Deutschen Archäologischen Institut genutzt. Es bietet auch Unterkunft für ausländische Stipendiaten, so dass wie vor fast 70 Jahren dort eine neue Lernatmosphäre mit jungen Leuten entstehen konnte.

 

Frühling wird es - Ein Besuch bei den Tierkindern auf der Domäne Dahlem     zum Seitenanfang

von Jacqueline Jancke,
Freilichtmuseum Domäne Dahlem

Der Frühling steht vor der Tür. Die Tage werden bereits länger, die Vögel fangen wieder zu singen an, das erste sprießende Grün streckt seine Spitzen dem Licht entgegen, und mit jedem Sonnenstrahl strömen wieder mehr und mehr Besucher auf die Domäne Dahlem.
Viele Kinder sind dabei, und sie lieben besonders, was es jetzt zu entdecken gibt. Denn das Frühjahr ist die Zeit, in der die Natur zu neuem Leben erwacht und in der viele Tierkinder geboren werden. Die Schafe haben schon alle ihre Lämmer bekommen. Wer öfter hier zu Besuch ist, weiß: Auf der Domäne gibt es nur schwarze Schafe, zumindest so lange sie klein sind! Das liegt an der Rasse: Das Rauhwollige Pommersche Landschaf, eine vom Aussterben bedrohte alte Rasse, hat als erwachsenes Tier eine grau-braune, fein kräuselige Wolle und ihre Lämmer kommen mit schwarzem Fell auf die Welt übrigens ganz oft als Zwillingspaare.
Auf einer der Nachbarweiden stehen eigenartige, zeltförmige Holzhütten: Hier wohnen Paula, Wanda und Hedda, die drei Sattelschwein-Sauen. Wanda hat bereits den ersten Ferkelwurf in diesem Jahr. Stellt Euch vor, zweimal im Jahr bekommt ein erwachsenes weibliches Schwein so viele Kinder das ist eine ganz schöne Menge, oder? Und wenn Ihr Euch die Tiere ganz genau anschaut, wißt Ihr sicher auch, warum sie Sattel-Schweine genannt werden...
Auch die große rotbraune Kuh Espe hat schon Nachwuchs, ihr Kälbchen. Und für Luci und Lebusa, die beiden schwarz-weißen Jungkühe, ist es auch bald soweit. Nur Erle, die mit dem abgebrochenen Horn, ist dieses Jahr spät dran und bekommt ihr Kalb erst im Herbst. Das Horn hat sie übrigens, als sie selbst noch klein war, beim Raufen mit ihrer Zwillingsschwester Espe verloren. So gibt es zu jeder Jahreszeit im lebendigen Alltag des Freilichtmuseums Domäne Dahlem viel zu entdecken, auch für die Großen. Mit einem Einkauf im Hofladen, auf den wöchentlichen Öko-Märkten oder in den Handwerksbetrieben läßt sich überdies das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Anfang April und Mitte Mai finden die nächsten Märkte statt, Konzerte und Ausstellungen erwarten die Besucher, und so bald es warm genug geworden ist, wird auch der Biergarten wieder eröffnet. Öffentliche Verkehrsmittel:
U-Bhf. Dahlem Dorf, Bus 110, 183, X11 und X83

 

Nistkästen für die Singvögel in der Ökosiedlung     zum Seitenanfang

von Hanka Fiedler
Wenn die Bäume in den Parks alt sind, werden sie aus Versicherungsgründen häufig abgesägt. Das Naturschutzamt beugt damit dem eventuellen Umstürzen vor und hat keine Haftungsprobleme. Auf diese Art und Weise verschwinden aber auch viele natürliche Nisthöhlen, die die Singvögel für die Aufzucht ihrer Kinder benötigen.
Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, alte Bäume zu erhalten. In Augsburg beispielsweise bekommen alte Parkbäume ein Korsett aus Eisen, das den gefährdeten Baumbestand schützt und ein Umfallen verhindert. Gleichzeitig bleiben natürliche Nistmöglichkeiten für Spatz, Gartenrotschwanz und andere Vögel erhalten.
Wollen wir auf Singvögel und ihren Frühjahrsgesang nicht verzichten, können wir sie mit künstlichen Nisthöhlen unterstützen. Im vergangenen Frühjahr haben wir bereits Meisenhöhlen gebaut. Da uns aufgefallen ist, daß viele Vogelfreunde in der Stadt Nistkästen für Meisen aufhängen, haben wir uns in diesem Jahr für eine Nisthilfe für Gartenrotschwänze entschieden. Einige Kinder hatten beobachtet, dass diese bisher in den Tiefgaragen auf dem Gelände brüten. Unter der Anleitung von Christian Weidner, der nebenberuflich die BUND-Arbeitsgruppe in Zehlendorf leitet, bauten große und kleine Bastler mit Eifer im Nachbarschaftshaus Wannseebahn zehn sogenannte Halbhöhlen für Gartenrotschwänze. Wer sich für den Nistkastenbau interessiert, kann dies am 23./24. Juni in der Burg, dem Kinder- und Jugendzentrum am Friedrich-Wilhelm-Platz, tun.  

 
Zehlendorfer Künstlerportrait: Ade Frey     zum Seitenanfang

von Nicole Simon und G.N.
Ade Frey stammt aus Schwäbisch Gmünd, lebt aber bereits seit langer Zeit in Berlin. Hier studierte sie an der Hochschule der Künste Farbe, Raumdesign und Malerei und war Meisterschülerin bei Prof. Kaufman. Zahlreich hat die Künstlerin inzwischen bei Ausstellungen ihre Werke präsentiert. Ihre Bilder malt sie in Mischtechnik oder Öl, meist sind sie farbenfroh und verpacken Gegenständliches in abstrakter, vielschichtiger Form. Zehlendorferin ist Ade Frey nun seit zwei Jahren. Von der Tiergartener Körnerstraße siedelte sie mit ihrem Mann und den zwei Teenager-Kindern in die Ahrenshooper Zeile nach Schlachtensee um. Mit ihrem Mann teilt sie die künstlerische Ader, er arbeitet als Cartoonist. Für die Zukunft plant die Künstlerin den Aufbau einer privaten Kunstschule für Kinder und Jugendliche. Hier könnte der künstlerisch interessierte Nachwuchs adäquat gefördert werden. Das Projekt ist als Angebot für den Freizeitbereich gedacht. Für die Umsetzung dieser Idee sucht Ade Frey sowohl noch MitstreiterInnen als auch materielle Trägerschaften!
 

 

 

 
  [0138/16NK]